Die digitale Karriere von Kari Kemppi

Die digitale Karriere von Kari Kemppi

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Kari Kemppi, der sich in diesem Sommer aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hat, konnte in den 40 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit miterleben, wie das von seinem Onkel Martti Kemppi gegründete Unternehmen für Lichtbogen-Schweißausrüstung zu einem internationalen Pionier in der Schweißbranche geworden ist.

Kari begann 1981 bei Kemppi zu arbeiten. Damals besaß das Unternehmen gerade mal einen einzigen Hauptrechner aber das Netzwerk, das Rechner und das Internet untereinander verbindet, lag noch in weiter Ferne. Der junge Mann war zunächst als Rationalisierungstechniker tätig. Sein allererster Auftrag bestand darin, CNC-Programme für automatische Stanzmaschinen zu entwickeln, mit denen Metallgehäuse für Schweißmaschinen gefertigt wurden. In der Praxis bedeutete dies für Kari, x- und y-Koordinaten zu markieren. Als leidenschaftlicher Ingenieur begann er darüber nachzudenken, wie die Arbeit automatisiert werden könnte.

„Mir wurde klar, dass diese eintönige Arbeit eher für eine Maschine geeignet war als für einen Menschen. Ich entwickelte ein System zur Automatisierung der Arbeitsphase. Das war auch das Thema meiner Diplomarbeit, als ich einige Jahre später mein Studium an der Tampere University of Technology abschloss,“ erläutert Kari.

Aufbau des ersten Netzwerks für Kemppi

Noch bis in die frühen 1980er Jahre war Kemppi eine Maschinenwerkstatt. Der Anteil an Elektronik war noch klein, aber er wuchs beständig.

„Am Anfang meiner beruflichen Karriere hatte die Produktion der ersten Schweißinverter gerade begonnen. Die erste vollständige Produktfamilie, die auf der neuen Invertertechnologie basierte, war in der Projektphase. Die Invertertechnologie revolutionierte die Rolle der Elektronik in der Produktion“, erläutert Kari.

Auch die Kommunikation hat sich stark verändert. In den Anfangsjahren von Karis beruflicher Laufbahn fand die Kommunikation per Telefon, Telex und Telefax statt. Memos wurden mit einer Schreibmaschine auf Papier verfasst. Es gab zwar Computer, aber Kemppi hatte kein Netzwerk. In seiner Eigenschaft als Leiter der Abteilung Produktionstechnik beschloss Kari, selbst ein Netzwerk zu entwickeln.

„Die Prüfstationen von Kemppi hatten Computer und Monitore, allerdings kommunizierten sie nicht untereinander. Damals sah die Welt anders aus. Die Auswahl bei den Händlern war begrenzt und man musste die Kommunikationsausrüstung sogar selbst zusammenbauen.“

Mithilfe vorhandener Technologien richteten Kari und sein Team ein Ringnetzwerk zwischen Prüfstationen ein. Es wurden insgesamt acht neue Typen von Prüfstationen gebaut. Sie bewährten sich so gut, dass sie bis zum ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts genutzt und danach durch moderne Computer ersetzt wurden.

„Die Prüfstationen, die wir entwickelt hatten, gehören zu meinen wichtigsten technischen Meilensteinen. Es war toll, dass wir Erfolg hatten“, erinnert sich Kari.

1987 wurde Kari zum Produktionsleiter befördert. Gleichzeitig wurde er Mitglied im Kemppi-Managementteam, in dem er bis vor einigen Jahren arbeitete.

Von einer Maschinenwerkstatt zu einem Pionier des modernen Schweißens

Kari hat miterlebt, wie sich Kemppi von einer Maschinenwerkstatt in den 1990er Jahren zu einem großen Elektronikunternehmen entwickelte.

Die Digitalisierung veränderte die geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens, und die Bedeutung der Software nahm zu. In der Elektronik gewann die Oberflächenmontage von elektronischen Bauelementen an Bedeutung. Nach der Jahrtausendwende kristallisierte sich das Softwaresegment als eigener Geschäftsbereich heraus.

„Kundenspezifisch zugeschnittene Lichtbogen-Schweißprozesse, wie zum Beispiel die aktuellen Wise-Produkte, haben sich als sehr erfolgreich herausgestellt. Software und Digitalisierung haben einen wichtigen Platz in der Schweißtechnologie eingenommen und die Aussichten für die Zukunft sind nahezu grenzenlos.

Kari hatte darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten, im Ausland zu arbeiten, als Kemppi-Tochterunternehmen auf der ganzen Welt gegründet wurden.

Mehr Zeit für Bootsausflüge

Kari fühlt sich wohl im Ruhestand. Zunächst hat er geplant, sich auf Ausflüge auf seinem Stahlboot zu konzentrieren. Im Herbst möchte er wieder in stärkerem Maße Karate betreiben; in dieser Sportart hat den schwarzen Gürtel.

Außerdem hat er vor, mit seiner Frau zu reisen. Karis drei Kinder sind bereits erwachsen. Kari hat allerdings nicht die Absicht, sich völlig dem Müßiggang zu verschreiben; er hat sich bereits in das internationale Beraterregister eingetragen.

„Ich bin nicht mehr in die tägliche Arbeit eingebunden, aber offen für Beratungstätigkeiten.“

Kari ist überzeugt, dass die Zukunft für Kemppi gut aussieht. „Das Unternehmen hat viele Möglichkeiten. Es gibt noch vieles, dass im Geschäftsbereich Schweißmanagement-Software erreicht werden kann, und das gleiche gilt für die Internationalisierung.“

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